Burg

 

               Die Reifenaufstandsfläche (Latsch)

 

Aufstandsflaeche geradeBremsen, beschleunigen und Kurven fahren wird nur durch die Haftreibung (Grip) zwischen Reifen und der Straßenoberfläche möglich.  Dazu stehen beim Motorrad allerdings nur geringen Auflagenflächen zur Verfügung. Die Reifenentwickler versuchen, Reifen zu entwickeln die sich auf trockener und nasser Fahrbahn und möglichst über einen großen Temperaturbereich optimalen Grip haben.  

Richtig griffig werden die Reifen aber erst, wenn sie sich mit leichtem Schlupf über  auf der Fahrbahn gleiten. Dabei verformt sich der Gummi und nimmt nur verzögert seine Form wieder an (Gummi-Hysterese).

Aufstandsfläche bei 0° Schräglage

 

Aufstandsflaeche45 grd

Schlupf

Schlupf ist eine relative Bewegung zwischen Reifen- und Fahrbahnoberfläche und ensteht, sobald Brems- oder Beschleunigungskräfte aber auch Seitenkräfte bei der Kurvenfahrt vom Reifen auf die Fahrbahn übertragen werden müssen.

Dazu ein Beispiel:

Man bringt an einem Hinterreifen des Motorrads  eine Markierung an und schiebt es solange, bis das Rad 10 Umdrehungen gemacht hat. Start und Zielpunkt werden markiert, das Rad soll 2 m Umfang haben. Man legt also 20 m zurück.

Anschließend beschleunigen wir das Motorrad am Startpunkt und filmen das Hinterrad am Zielpunkt. Je nach Beschleunigung hat sich das Hinterrad z.B. 10,3 mal gedreht, also 0,3 mal mehr als beim Schieben.Würde kein Schlupf auftreten, hätte das aber Fahrzeug 10,3 x 2 m = 20,6 m zurücklegen müssen. Es ergibt sich somit eine Differenz von 0,6 m (genau dasselbe passiert natürlich auch beim Abbremsen).

Und genau diese Differenz bezeichnet man als Schlupf.

Aufstandsfläche bei 45° Schräglage

 

ProfilDas Reifenprofil

Der Verlauf der Rillen entspricht bei einem gut angelegten Profil genau den Umfangskräften (rot) und den Seitenkräften (grün), welche auf den Reifen einwirken. Man vermeidet damit, dass der Gummi im Bereich der Profilrillen quer zur Kraftrichtung zu stark beansprucht wird und sich Auswaschungenauf der Lauffläche bilden. Vorder- und HInterreifen werden sehr unterschiedlich beansprucht. Beim Einlenken und Beschleunigen am Kurvenausgang unterscheiden sich die Seitenführungskräfte erheblich und müssen bei der Profilgestalrung berücksichtigt werden.

Grün: Seitenführungskräfte     Rot : Umfangskräfte

 

My Reib beiwert

 

 

Grip rot

Niedrige Temperaturen - der Grip wird schlechter !

 

Bei zu niedrigen Temperaturen ist der Reifengummi zu hart und kann sich nicht ausreichend mit der Fahrbahn verzahnen. Also : Geschwindigkeit in Kurven nicht zu hoch wählen !

 

 

Grip blau

 

Bei höheren Temperaturen bildet der Reifen einen formschlüssigen Kontakt mit der Straße. Erst dann können hohe Seitenkräfte übertragen werden. Also : die Reifen erst warm fahren !